Donnerstag, 21. Juni 2007

Tresillos im Tangos- und Soleá-Compás

Den Beschreibungstext in Tresillo IV, was den räumlichen Abstand betrifft, habe ich nicht wirklich verstanden. Aber auch da hilft der Maestro - ich versuch's mal wieder zu geben, mit meinem Physik-und-Mathe-Verständnis:

Wenn man die Video-Tracks zu den Tresillos in Zeitlupe anschaut, ist deutlich zu erkennen, dass sich die Distanz zwischen Daumen und den Fingern mit zunehmender Geschwindigkeit verringert und die Bewegung, also die Amplitude der tangentialen Bewegung, kleiner wird. Das Problem beim Beginner (also auch bei mir) ist, dass die Stellung der Finger / Daumen bei Geschwindkeitsänderungen noch nicht austariert ist. Bis hierfür ein gewisses Gefühl entwickelt wird, soll angeblich dauern. Darum möglichst lange langsam üben. Gilt für jede Technik - sagen die Profis.

Zu Tangos-Compás mit Tresillos
Als wenn die Tresillos (die hier wie richtig erwähnt im Buch, keine sind) einigermaßen laufen, sollte man sie auch in Naino IV anwenden. Meiner Meinung nach klingt das auch viel besser, zumindest bei mir.

Zu Soleá-Compás mit Tresillos I
Zuerst dachte ich: Moment mal - das ist ja wohl ein Fehler im Buch. Als Überschrift steht „Soleá-Compás mit Tresillos I“ und angewendet wird Tresillos III. Ich wurde aber aufgeklärt, es ist ein typografischen Fehler, es sollte heißen „Soleá-Compás mit Tresillos (Übung I - IV). Okay - die I übe ich mit Tresillo II, wobei ich beim Übergang am Schluß zur Remate einfach nicht schnell genug bin.

Zu Soleá-Compás mit Tresillos II
Diese Übung geht technisch ganz gut - rhythmisch ist sie echt tricky (zwei 16tel-Triolen und dann vier 16tel).

Zu Soleá-Compás mit Tresillos III
Das Tresillo mit m-i-i wurde bei den Übungen überhaupt nicht behandelt. Aber warum nicht? Im Grunde genommen ist es ein a-m-i-i-Rasgueo ohne a ;-)

Zu Soleá-Compás mit Tresillos IV
Tja - in der Soleá steht ja einiges im Angebot, was die Rasgueos betrifft. Das p-a-i-p läuft nur ganz träge. Das benötigt bei mir weitaus mehr Übungsaufwand wie all die anderen. Ebenso der Übergang zur Remate - Arrrgh $°|&\?!

  • Nach jedem Solo, das ich in unserer Schulband spielte, hatte unser zweiter Gitarrist immer dieselbe Ansage drauf: „Reine Übungssache“! - Jedes Mal wenn er eins zu spielen hatte - klappte es nie.

Mittwoch, 20. Juni 2007

Triolen-Rasgueo - Tresillos - Staubwedel

flamenco plumeroSo - jetzt habe ich zwei Wochen fast ausschließlich die Tresillos (Triolen) geübt. Wenn man sich das auf der DVD anschaut, natürlich auch bei anderen Flamenco-Gitarristen, erinnert mich die Bewegung unweigerlich an einen plumero (Staubwedel). Irgendwo im Web las ich auch die Bezeichnung abanico (= Fächer; da die Hand wie beim Wedeln mit dem Fächer bewegt wird). Ein paar Tage konnte ich mit dem pulgar (Daumen) nicht spielen, wegen einer Riesenblase. Meine Vater (spielte früher Bass-Gitarre) meinte: Die Blase mit einer Nadel am Rand aufstechen, die Flüssigkeit herausdrücken, dass 1. Luft rankommt, aber kein Schmutz eindringt und 2. die Haut sich so schnell wie möglich ablöst und sich neu, ja sogar Hornhaut bildet. Gesagt - getan. Es war zwar mit Schmerz verbunden, aber jetzt spüre ich fast nichts mehr.


Der Reihe nach: Tresellios 1 übte ich wohl am meisten, nicht weil es am besten lief, sondern weil mir es am besten gefällt. Ja ich weiss, man soll all eine gewisse Zeit üben um sich ein Urteil zu bilden, aber I und II sind für mich die Favoriten. Tresillos III ist mir wirklich zu zart und zudem, setze ich den meñique (kleiner Finger) eh nie ein. Tresillo IV braucht noch eine gewisse Zeit, ist aber auch nicht schlecht.

Mann-o-mann - das dauert aber, bis das einigermaßen läuft, bzw. klingt wie auf der DVD. Vor allem, dass es sich tatsächlich nach einem Dreier anhört - also: TaDaDaTaDaDaTaDaDa ... Das hatten wir im Musikunterricht schon, dass Anfang und Ende einer Triole zu erkennen sein sollte. Schon die alten Rock-n-Roller spielten mit dem Plektrum eine

(1)Ab-(2)Auf-(3)Ab-Bewegung, also mit Betonung auf der (1)

Bei Tresillos 1 erfolgt die Betonung durch den ma-Abschlag

ma p p bei Tresillos II mit p ma p

Folgendes sagte mir heute Graf-Martinez noch via iChat (er arbeitet am Mac, so können wir jetzt, nach unserer Bekanntschaft, per Video-Chat kommunizieren - juhu, so kann er mir ab und an auch ein bisschen Unterricht geben - ja das geht echt super!): Da das Triolen-Spielen auch eine mentale Angelegenheit sei, wäre es sehr entscheident, das man den Anfang der Triole auch stets empfinde (im Idealfall auch der Zuhörer). Um dies für sich selbst zu Üben hilft folgende Übung:

[ma p p] [ma p p] [ma p p] [ma p p] [ma p p] [ma p p] [ma p p] [ma p p]

Also nach mehrmaligem
[ma p p] umwechseln auf [p p ma], ohne aussetzen.

Diese Übung ist echt cool und geht auch unter der Schulbank ;-)

Montag, 18. Juni 2007

Seltsame Flamenco-Szene ...

Letzte Woche hat jemand in einem Flamenco-Forum mein Blog erwähnt. Ja, der Traffic ist kurz angestiegen, aber seltsam ist es schon, was jetzt daraus entstanden ist. In diesem Forum posten anonym, oder irgendwelche Pseudonyme, munter drauf los. Da droht einer dem anderen mit der Staatsanwaltschaft, wieder ein anderer schwärzt gestandene/populäre Musiker an; einer erklärt, ein Buch würde er nie kaufen, da es ja alles umsonst gibt im Web - ja es wird sogar begründet, warum urheberrechtlich geschützte Werke trotzdem illegal genutzt werden können. Ein großmauliger Schreiber macht mich auch noch blöd an, wegen meines Blogs, es würde in jeder zweiten Zeile von Graf-Martinez die Rede sein und bringt Vergleiche mit Teleshopping. Ich habe in meinem ersten Post erklärt und auch begründet, warum ich dieses Blog angefangen habe:

Weil ich 1. Flamencogitarre lerne! Und ...
2. dies mit den Büchern und DVDs von Graf-Martinez


Ich spiele gerade mal ein paar Monate Flamenco und bin jetzt erstmal frustriert. Ist das die deutsche Flamenco-(Gitarristen)-Szene? In diesem Forum würde ich nie Mitglied werden. Dem Neu-Besucher kommt diese gutgemachte Site eher etwas befremdlich vor, wenn er auf das Forum stößt.

*) Nachtrag:
20. Juni 2007 00:57
Sorry - musste den Post und zwei Kommentare leider etwas modifizieren.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Rumba, Schläge und Schlägerei ...

Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass es die Rumba heisst. Erst letzte Woche las ich zum wiederholten Mal in einer Musikzeitschrift "Der Rumba wird in einem 2/4 ...."

Eine neue Gitarre wäre mir echt zu schade um diese Rumba-Anschläge (Schlägerei) zu üben. Ja - ich weiss, das ist anfangs etwas unbeholfen und ungestüm, bis es einigermaßen locker kommt / aussieht.

  • Da fällt mir folgende Story aus Zeiten unserer Schulband ein. Unser Coach (Lehrer und ganz guter Drummer) führte unserem Schlagzeuger vor, wie man ohne großen Kraftaufwand auf die Snare schlägt und einen tierischen Punch erzielt, ohne das Fell durchzuschlagen. Unser Boni (Schlagzeuger) haute in einem halben Jahr 3 Snarefelle durch, wobei er nie annähernd die Power unseres Paukers erreichte. Daran ist auch sofort jeder Musiker in z. B. Video-Clips (MTV/Viva) zu erkennen, wie ungestüm er seine Gitarre, oder Drum-Set bearbeitet.

Genauso sieht es aus, und es hört sich auch so an, wenn ich in diesem Stadium die Rumba spiele (meine Video-Aufzeichnungen will ich jezt hier nicht der Öffentlichkeit präsentieren). Ja - ich lasse die Rumba-Übungen jetzt einfach mal außen vor. Was nicht heissen soll, dass ich sie nicht übe. Nur habe ich keine Lust, tagelang nur eben diese Chops zu üben.

Habe mir mal die Gipsy Guitar auf Graf-Martinez' Seite angeschaut. Die CD-ROM ist aber wohl etwas "älter" und auch nicht für den Mac. Wenn man das so hört und sieht, reizt es schon. Aber - ich mache jetzt erst mal weiter mit Flamenco (also Nicht-Rumba).

Viele Flamencos und/oder Gitarristen

Uuuups - heute ist aber schwer was los auf meinem Blog. Die meisten kamen von einem deutschen Flamenco-Forum. Auch Graf-Martinez hat sich persönlich bei MIR gemeldet und bedankte sich (schlotter-stolz-selber-auf-die-Schulter-klopf) für meine Arbeit. In seiner FAQ verweist er nun auf meinen Blog und zum Dank hat er mir ein Compás Flamenco-Metronom geschenkt. Ist der nicht cool der Typ?



Über das Metronom, Compás und sonstige Hilfen/Krücken werde ich demnächst was schreiben.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Daumennagel eines Flamencogitarristen


So sah dann der Daumennagel eines Flamenco-Gitarristen, präpariert mit pelota de ping pong (Tischtennisball) und/oder pegamento imedio (der spanische Markenkleber), manche verwendeten auch harina (Mehl), nach ein paar Tagen (?) aus.

Dank an Gregor für die Story und Zusendung des Snapshots aus einer DVD.

Um welchen Flamenco-Crack handelt es sich ? Die Film-Aufnahme stammt aus dem Jahr 1980.

Samstag, 2. Juni 2007

Üben, üben ... die ganze Woche Gitarre spielen

So - jetzt geht's mir richtig gut. Wir haben ja momentan Ferien, meine Eltern sind im Urlaub, meine Freundin in USA und ich konnte die ganze Woche meine halbfertigen Flamenco-Stücke auf der Gitarre üben. Ich dachte, ich könnte den Aufbau der Schule etwas aufmischen, das eine oder andere Stück auslassen, also einfach schlauer sein als der Autor. Hmmmh - falsch gedacht. Der Graf-Martinez ist einfach ein „alter Hase“ und hat seine Gitarrenschule von der Methodik her super aufgebaut. Deswegen haben ich jetzt in dieser Woche alles schön der Reihe nach geübt. Track 15 (Soleá) läuft jetzt inzwischen einigermaßen durch. Soleá fängt jetzt richtig an Spaß zu machen. Der Rhythmus von den beiden Tracks 16 und 17 war mir anfangs überhaupt nicht klar. Hab's mir dann zigmal auf der DVD reingezogen und muss sagen, dass hier die Golpes wirklich besser trainiert werden, als in jeder anderen Übung. Vor allem was der Golpe-Anschlag gleichzeitig mit i und p betrifft. Kurze Zwischenfrage: Warum ist eigentlich nirgends auf den CDs der angesagten Gitarristen ein Garrotín zu finden. Gibt's das überhaupt als Toque (wow - jetzt rede ich schon richtig fachchinesisch ;-))

Verfeinert und trainiert wird dann das Ganze dann im Taranto. Dieser tragende 4/4-Takt, mit seinen exotischen Chords gefällt mir extrem gut und macht wahnsinnig Spaß zu üben. Als mich gestern Abend meine Spezels abholten, wollten sie mal kurz hören, was ich die ganze Woche mache, die fanden auch den Taranto am geilsten.

Nochmal Nagelschutz für Flamenco-Gitarristen.

Die Geschichte mit den Nägeln hat natürlich auch mein Schwesterherz mitbekommen. Heute morgen war sie auf Shopping-Tour und was bringt das geliebte Schwesterchen mit - den Nagellack von Revlon - Nail Builders Gel. Das viel gerühmte blaue Fläschchen. Hat mich zwar 19 Lappen gekostet, aber wird jetzt sofort ausprobiert. Und - es kam genau zu dem Zeitpunkt, als (heute morgen) der Plastiknagel sich beim 10000. m-Golpe löste und mir um die Ohren flog. Ach ja - meine Suche mit Tante Guugl war mit dem richtigen Namen natürlich viel einfacher. Es heißt jetzt bei der Herstellerfirma Revlon: 4%/1000 Calcium Gel (so ein blöder Name). Zu finden ist es auch noch hier im Online-Shop von Douglas für schlappe 9,95 Euronen (arrrrrgh).

Übrigens: Meine Schwester findet das Nägellackieren der Flamenco-Gitarristen natürlich ziemlich maricón.

Zum 1. Kommentar: Nein - ich bekomme keine Kohle für die „Werbung“. Wie alle nicht, oder sagen wir mal weniger giftigen Lacke, muss man von einer Aushärtungszeit von mindestens 12 Stunden ausgehen. Mir hat's einer erklärt, der bei Gra-Ma im Workshop war. Abends, wenn also nicht mehr gespielt wird, die erste Lage auftragen, dann nach ca. 1-2 Stunden die zweite. Damit kann am nächsten Tag dann geübt werden. Bei mir hält das 2 Übungstage. Nach 2 - 3 Tagen dann immer wieder in der Mitte, also dort wo der Nagel abgenützt wird, eine Lage auftragen. Klappt wunderbar.